Philipp
Colonna
Der
Lokführer
Der
Zug raste über die Schienen, am Ende des Tunnels tauchte ein Licht auf. Die
nächste Station. Der Zug raste weiter, das Licht wurde immer größer, die Hände
des Lokführers wurden feucht. Er bremste den Zug langsam ab, der Zug rollte
gleich in den Bahnhof. Als der Lokführer dann endlich die ersten Leute sah,
dachte er:
„Bitte
nicht, bitte nicht.“
Der
Zug hielt, die Türen sprangen auf, Leute stiegen aus, Leute stiegen ein.
Diesmal war nichts passiert.
Der
Lokführer drückte das Gas, der Zug fuhr an und raste wieder über die Schienen
durch dunkle Tunnel. Dann tauchte wieder ein Licht am Ende des Tunnels auf, das
schnell wuchs. Der Lokführer drückte die Bremse, seine Hände wurden wieder
feucht und während er in den Bahnhof rollte, dachte er:
„Bitte
nicht, bitte nicht.“
Der
Zug hielt, die Türen sprangen auf, Leute stiegen aus, Leute stiegen ein.
Diesmal war nichts passiert.
Der
Zug fuhr an und verirrte sich in dunklen Tunneln. Unter dem Druck des Zugs
schienen die Schienen zu schreien. Der Zug wackelte leicht. Dann tauchten
wieder Lichter am Ende des Tunnels auf, die Hände des Lokführers wurden wieder
feucht und als der Zug in den Bahnhof einfuhr, dachte der Lokführer wieder:
„Bitte
nicht, bitt…“
Plötzlich
sprang ein Schatten vor die Scheibe und wurde unter dem Zug begraben. Der
Lokführer machte eine Vollbremse, die Schienen schrien, alles im Zug fiel nach
vorne, Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn des Lokführers. Er dachte:
„Nicht
schon wieder.“
S