Tipps: eine eigene Autobiografie oder eine Biographie schreiben
Jedes Leben ist einzigartig. Vieles widerfährt einem: glückliche, lustige, traurige oder gar tragische Ereignisse bilden das Kaleidoskop eines Menschenlebens. Oft denkt man, man müsste das alles eigentlich aufschreiben und es für die Nachwelt erhalten. Tun Sie es doch!
Man unterscheidet vier Hauptformen von Biografien:
Autobiografie
Hier wird ein gesamter Lebensweg in chronologischer Reihenfolge erzählt, von der Geburt bis zur Gegenwart. Im Mittelpunkt steht die eigene Person. Da ein Leben stark durch äußere Umstände und die aktuellee Zeitgeschichte geprägt wird, bezieht eine Autobiografie diese mit ein.
Lebenserinnerung
Hier geht es um die eigene Person und die eigene Entwicklung. Die Lebenserinnerung konzentriert sich im Gegensatz zur klassischen Autobiografie auf einzelne Episoden und Ereignisse oder einen bestimmten Lebensabschnitt.
Memoiren
Memoiren sind Erinnerungen. Auch diese werden meist chronologisch geschrieben. Der Unterschied zur Autobiografie besteht darin, dass die äußeren Umstände, Hintergründe und Zusammenhänge, die eine Person geprägt haben, stärker hervorgehoben werden.
Autobiografischer Roman
Ein autobiografischer Roman ist von wirklich Erlebtem inspiriert, das mit frei Erfundenem kombiniert und zu einer Geschichte verwoben wird. Der Leser erfährt nicht, welche Teile der Autor wirklich erlebt hat und welche frei erfunden sind. Ein autobiografischer Roman weist die gleichen Merkmale auf wie ein Roman.
Wählen Sie die passende Erzählform für Ihre Biografie
Bevor Sie mit dem Schreiben beginnen, sollten Sie überlegen, welche Form der Biographie Sie wählen. Soll es sich um Ihre gesamte Lebensgeschichte handeln oder nur um ein bestimmtes Ereignis? Oder soll es eher ein autobiographischer Roman werden?
Beginnen Sie dann entsprechend Ihre Erinnerungen zusammenzutragen. Ohne ein Konzept, eine Gliederung als Orientierungshilfe ist es schwierig, ein ganzes Leben zu erzählen.
Bleiben Sie authentisch
Eine gute Biografie zeichnet sich dadurch aus, dass sie ein Menschenleben authentisch, lebendig und farbenfroh erzählt. Beschreiben Sie Ihre Erlebnisse plastisch, lassen Sie den Leser an Ihren Empfindungen und Eindrücken von damals teilhaben, so als wäre er selbst dabei gewesen. Erzählen Sie Ihr Leben, all die Wünsche und Träume, die Höhen und Tiefen, Gefühle und Gedanken, die Sie hatten und zählen Sie nicht nur nüchtern und pragmatisch einzelne Lebensstationen auf.
Privatsphäre
Entscheiden Sie selbst, was Sie von sich preisgeben möchten und was nicht. Sie können natürlich Erlebnisse, die sie nicht erzählen möchten, weglassen, dürfen aber nur beim autobiographischen Roman etwas frei dazu erfinden.
Sie können Ihre Biographie auch mit Bildern, Briefen und Zeichnungen bereichern, wenn Sie entsprechendes Material haben, an dem Sie die Veröffentlichungsrechte besitzen. Privatpersonen müssen mit der Veröffentlichung ihrer Fotos einverstanden sein. Holen Sie daher rechtzeitig die Abdruckerlaubnis anderer Personen ein, die mit auf Fotos abgebildet sind.
Das Copyright an Briefen liegt immer beim Verfasser des jeweiligen Briefes. Auch hier benötigen Sie also ggf. ein schriftliches Einverständnis.
Achten Sie beim Verfassen Ihrer Biographie auch darauf, dass Sie keine Persönlichkeitsrechte anderer Personen verletzen. Selbst wenn Sie Namen ändern, kann es heikel sein, wenn Sie Negatives über andere Menschen schreiben – sind diese aus dem Zusammenhang der Handlung trotz geänderten Namens für Dritte erkennbar, können sie möglicherweise gerichtlich einen Unterlassungsanspruch durchsetzen und den Vertrieb Ihres Buches blockieren oder die Schwärzung einzelner Passagen verlangen. Wenn ein solches Risiko besteht, sollten Sie überlegen, ob es nicht klüger ist, Ihre Autobiografie unter einem Pseudonym zu schreiben.