Tipps zum Schreiben von Kurzgeschichten und Erzählungen
Im ersten Augenblick scheint es recht einfach, eine Kurzgeschichte oder eine Erzählung zu schreiben, zumeist hat man es ja schon in der Schulzeit gelernt. Es gibt aber doch ein paar wichtige Regeln zu beachten, damit ein Leser von dem, was er in Händen hält, gefesselt wird und weiter lesen möchte. Auch sind Kurzgeschichten und Erzählungen nicht ein und dasselbe, wie viele vermuten.
Kurzgeschichten
Es handelt sich hierbei zwar nicht um eine festgelegte Regel, aber eine Kurzgeschichte hat im Durchschnitt zwischen 500 und 2500 Wörter, sie ist deutlich kürzer als ein Roman.
Die Einleitung in einer Kurzgeschichte fällt meist kurz und knapp aus, oftmals entfällt sie sogar völlig und beginnt direkt in der Szene oder der Situation, von der sie handelt. Auf große ausufernde Beschreibungen verzichtet man zumeist ebenfalls. In der Regel erzählt eine Kurzgeschichte sehr gradlinig, ohne große Rückblicke oder Zeitsprünge, mit wenigen Figuren und wenig wechselnden Orten. Die Kurzgeschichte hat zumeist nur einen oder zwei Hauptprotagonisten.
Überlegen Sie sich zuerst, worum es in Ihrer Kurzgeschichte gehen soll, welche Kernaussage wollen Sie treffen und welche Stimmung soll sie haben. Legen Sie die Figuren vorher fest und bestimmen Sie einen Ort, an dem die Kurzgeschichte spielen soll. Die Figuren müssen überzeugend und authentisch wirken; überlegen Sie, welche Charaktere, Eigenschaften und Eigenwilligkeiten Sie Ihren Darstellern auf den Leib schreiben wollen und arbeiten Sie diese innerhalb der Kurzgeschichte deutlich heraus.
Erzählung
Eine Erzählung kann deutlich länger sein als eine Kurzgeschichte, sie kann sogar die Länge eines Romans haben, meistens ist sie aber kürzer. Zumeist ist eine Erzählung nicht ganz so verschachtelt und detailliert wie ein Roman und erzählt meist nur von einem Handlungsverlauf und dieser wird nur aus einer Perspektive erzählt.
Die Erzählung gliedert sich in drei Teile: eine kurz gehaltene Einleitung, einen ausführlichen Hauptteil und einen kurzen Schlussteil. Eine Erzählung kann von etwas Fiktivem oder auch von etwas Erlebtem erzählen.
Überlegen Sie, aus welcher Perspektive Sie erzählen möchten, aus Ihrer eigenen oder aus der Ihres Hauptdarstellers. In der Einleitung sollte deutlich werden, um welche Person es in Ihrer Erzählung geht und an welchem Ort und zu welcher Zeit sie spielt. Die Einleitung geht direkt in den Hauptteil über, dieser sollte deutlich länger als die Einleitung und der Schlussteil sein. Eine Erzählung sollte in sich abgeschlossen sein und kein offenes Ende haben, die Geschichte sollte zu Ende erzählt sein.
Im Gegensatz zur Kurzgeschichte können die Umschreibungen und Szenen deutlich umfangreicher und ausgeschmückter erzählt werden. Arbeiten Sie die Charaktere, Gefühle, Eindrücke und Wahrnehmungen Ihrer Darsteller deutlicher heraus und geben ihnen mehr Raum, als bei einer Kurzgeschichte.